Moin, Moin, Donnerstag!
An dieser Stelle wo ich dieses Bild fotografiert habe, stand ich eine Weile in Gedanken versunken.
Eine Bühne in verlassener, sehr alter Industrie.Vor dem Krieg Salzabbaubetrieb,im Krieg Munitionsfabrik, nach dem Krieg irgendwas, bis der Zerfall einsetzte.
Eigentlich sehr schade drum,da es ein wirklich hübsches Gebäude ist.Es hatte eine warme Atmosphäre. Waldkäuze nisteten da. Friedlich.Die Szenerie lies mich dann an die Geschehnisse auf der aktuellen Weltbühne denken.Es schaudert mich zu Zeit diese "Bühne" anzuschauen.Es macht mich krank an Herz und Seele grade. Mir gefällt das zur Zeit gezeigte Stück nicht: Krieg in der Urkaine, Südkorea spricht von Atombomben, Afgahnistan ist zerstört, Krieg in Syrien,Despoten an der Macht,Menschen unterdrückt, vertrieben, ermordet. Zukunft und Heimaten zerstört.Hochwasser in Australien, Kilmawandel, Artensterben, Corona usw. usw.. Egal in welche Richtung man schaut, Tod und Zerstörung, Hass, Unterdrückung und Säbelrasseln.Statt damit aufzuhören und sich sofort mit Wiederaufbau zu befassen, Fragen wer ist schuld, wie konnte das geschehen? Es waren immer die Anderen, überall.Statt Taten nur Gerede und Schuldzuweisungen und das Verharren in verkrusteten Strukturen und Festhalten an Macht, unterstrichen durch den permanenten Fingerzeig auf den Anderen,der anfangen soll. Selbstreflektion = Null.Nachdenken nicht nötig, weil alle wissen alles besser, überall. Und wie ist es dann am Ende? Sieht dann alles so aus wie hier die Bühne? Verwüstung? Leere, Stille? Tod wohl auf jeden Fall? Wer fängt an mit dem Aufhören? Gehen die Akteure nicht von der Bühne weil keiner klatschen wird und sie eher mit Eiern beworfen werden würden? Soll das Stück nie enden, weil dann der Thrill für sie endet? Und das Publikum, klatscht es trotzdem noch? Geht es nicht weil es dafür bezahlt hat? Dies Stück bewegt mich sehr, macht mich fassungs- und hilflos, lässt meine Tränen laufen. Ich möchte dennoch das (Welt)Theater nicht verlassen, weil ich immer noch hoffe es gibt in der Dramturgie eine positive Wendung.Vielleicht ist es auch ein Mitmachstück und ich kann dazu beitragen, wo ist eigentlich der Regisseur? Derweil probe ich für mich alleine, unbemerkt, fast unsichtbar, in der Hoffnung aus dem Kriegs- und Horrorstück irgendwei eine Liebesgeschichte zu entwickeln, aber das ist wirklich schwer. Zur Zeit hab ich da wenig Fatansie für und stehe einfach da und beobachte erstarrt, so wie früher bei Mathearbeiten. Es raucht mein Kopf,aber nix kommt bei raus.ICh wünschte Liebe wäre so ansteckend wie Corona, vielleicht wäre dann was zu bewegen.Die Welt könnte doch so schön sein und wir hätten soviel zu tun.Aber dann müssten alle mitanpacken und das auch so sehen. Solange aber viele nur ihr eigenes Ich anschauen kann ich da sicher lange noch warten. Ich bin grade sehr mutlos, aber aufgeben möchte ich nicht, auch wenn das Stück wirklich tottraurig ist.In diesem Raum hat mir der nistende und im Fenster schlafende Waldkauz stumm zugeflüstert: Mach es wie ich,behalte die Ruhe,ich kann auch am besten im Dunklen sehen.Das werde ich dann jetzt mal versuchen.Vielelicht finde ich doch noch etwas Licht in meinens ehr dunklen Gedanken grade. In diesem Sinne, Augen auf heute. Munter bleiben! Herzlichst A. Soul
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